Rechtliche Aspekte des Urlaubs für Arbeitgeber:innen: Was Sie in Österreich wissen müssen

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Ein umfassender Leitfaden für Arbeitgeber:innen zu den rechtlichen Bestimmungen rund um den Urlaub in Österreich.

Alles über die zentralen rechtlichen Aspekte des Urlaubs für Arbeitgeber:innen in Österreich. Denn die Gewährleistung angemessener Urlaubsregelungen für Arbeitnehmer:innen ist nicht nur ein wesentlicher Faktor für deren Wohlbefinden, sondern auch ein rechtlicher Bereich, den Arbeitgeber:innen in Österreich genau verstehen sollten.

Urlaubsanspruch und -berechnung

Der gesetzliche Mindesturlaubsanspruch in Österreich beträgt bei einer Fünf-Tage-Woche 25 Werktage pro Kalenderjahr. Dabei werden Samstage nicht als Werktage gezählt. Mitarbeiter:innen, die an gesetzlichen Feiertagen arbeiten müssen, haben Anspruch auf zusätzlichen Urlaub. Die Berechnung des individuellen Urlaubsanspruchs basiert auf dem Dienstalter der Arbeitnehmer:innen. In der Regel erwerben berufstätige Personen pro Dienstjahr einen Anspruch auf 2,08 Werktage Urlaub mehr pro Jahr. Wenn das Arbeitsverhältnis während des Kalenderjahres beginnt oder endet, erfolgt die Berechnung anteilig.

Antrags- und Genehmigungsverfahren

Arbeitnehmer:innen sind verpflichtet, ihren Urlaub rechtzeitig zu beantragen, normalerweise einige Wochen im Voraus. Deren Fürungskräfte müssen den Antrag prüfen und innerhalb einer angemessenen Frist genehmigen oder ablehnen. Ablehnungen sind nur aus triftigen betrieblichen Gründen möglich. Um Diskriminierung zu vermeiden, ist es ratsam, transparente Kriterien für die Genehmigung festzulegen.

Krankheit während des Urlaubs

Sollten Mitarbeiter:innen während ihres genehmigten Urlaubs erkranken, haben sie das Recht, diesen Urlaub zu verschieben und zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Hierfür ist die Vorlage eines ärztlichen Attests erforderlich.

Entgelt während des Urlaubs

Während des Urlaubs haben Beschäftigte Anspruch auf ihr reguläres Entgelt, inklusive aller fixen und variablen Bestandteile wie Zulagen oder Provisionen. Um Sachbezüge wie Verpflegung auszugleichen, wird oft ein reduziertes Urlaubsgeld gezahlt.

Verjährung von Urlaubsansprüchen

In Österreich verjähren Urlaubsansprüche nach drei Jahren. Arbeitgeber:innen sollten sicherstellen, dass Arbeitnehmer:innen regelmäßig Urlaub nehmen, um den Verlust ihrer Ansprüche zu verhindern.

Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Wird das Arbeitsverhältnis beendet, haben scheidende Mitarbeiter:innen Anspruch auf eine finanzielle Abgeltung für offene Urlaubstage. Dieser Anspruch besteht unabhängig davon, ob das Arbeitsverhältnis durch die Arbeitgeber:innen oder den Arbeitnehmer:innen beendet wird.

Urlaub bei Schichtarbeit

Angenommen, wir haben einen Schichtarbeiter namens Alex, der in Österreich auch an Wochenenden (Samstag und Sonntag) arbeitet. Aufgrund der Wochenendarbeit hat Alex einen höheren Urlaubsanspruch als jemand, der nur an Werktagen arbeitet. Normalerweise beträgt der gesetzliche Urlaubsanspruch in Österreich 25 Werktage. Da Wochenenden nicht als Werktage gelten, erhöht sich Alex‘ Urlaubsanspruch, üblicherweise um ein Sechstel, auf 30 Werktage. Wenn er während eines Schichtwochenendes Urlaub nehmen möchte, muss er dies nur rechtzeitig planen, da die Schichtplanung berücksichtigt werden muss.

Urlaub bei geringfügig angestellten Mitarbeiter:innen

Lisa ist eine geringfügig angestellte Studentin in Österreich. Auch sie hat Anspruch auf Urlaub, jedoch erfolgt die Berechnung anders. Ihr Urlaubsanspruch beträgt pro Monat 1/12 des gesetzlichen Jahresurlaubs. Wenn der übliche Jahresurlaubsanspruch 25 Werktage beträgt, hätte Lisa als geringfügig Beschäftigte Anspruch auf 25/12 Werktage Urlaub pro Monat. Diesen Urlaub sollte sie rechtzeitig mit ihrem Arbeitgeber abstimmen. Wenn ihre geringfügige Anstellung endet, steht ihr eine finanzielle Vergütung für nicht genommenen Urlaub zu.

Wir bei jobs.at raten unseren Werkstudent:innen dazu, sich immer gleich eine Woche Urlaub zu nehmen. So können wir besser die Rest-Urlaubstage besser im Blick behalten und generell besser planen.

Die Einhaltung der rechtlichen Aspekte des Urlaubs ist für Unternehmen in Österreich von zentraler Bedeutung. Sie schafft nicht nur ein positives Arbeitsumfeld, sondern minimiert auch das Risiko von Konflikten und rechtlichen Auseinandersetzungen. Klare Kommunikation, frühzeitige Planung und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse der Arbeitnehmer sind entscheidend, um die gesetzlichen Vorgaben erfolgreich umzusetzen. Indem Arbeitgeber:innen die Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit dem Urlaub respektieren, tragen sie zur Schaffung einer produktiven und harmonischen Arbeitsatmosphäre bei. Diese Punkte sollten auch schon beim Recruiting eine zentrale Rolle spielen, um frühzeitig Klarheit über die zentralen rechtlichen Aspekte des Urlaubs für beide Seiten zu schaffen.

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